Das Théâtre du Soleil versteht sich als politisch aktives Theater, das gesellschaftskritisch auf die soziale Wirklichkeit Einfluß nehmen und »die Bedingungen, unter denen wir leben, verändern« möchte (Ariane Mnouchkine). Es orientiert sich sowohl am Theater des Fernen Ostens und an der antiken Tragödie als auch an den Traditionen des volkstümlichen Theaters wie der Commedia dell'arte. Die Methoden und Techniken des Körpertheaters eignete sich die Gruppe in der Schule von Jacques Lecoq an und arbeitet heute mit den Mitteln der Pantomime, des Kabaretts, der Akrobatik und der Improvisation. Der internationale Durchbruch gelang dem Théâtre du Soleil mit dem dreiteiligen Shakespeare-Zyklus (König Richard II, König Heinrich IV und Was ihr wollt) und der Produktion 1789. Für die Spielpraxis entscheidend ist die dramaturgische Einbeziehung des Zuschauers in die Spielhandlung: Als Mitakteur ist er aufgefordert, die Impulse zur Veränderung der Wirklichkeit, die in der Handlung angelegt sind, mitzuvollziehen.
Mit Beiträgen und Gesprächen von Ariane Mnouchkine, Juliana da Cunha, Myriam Azencot, Simon Abkarian, Georges Bigot, Lucia Bensasson, Sophie Moscoso, Hélène Cixous, Arnold Wesker, Georges Banu, Bernard Dort, Josette Féral, Guy-Claude François, Jean-Jacques Lemêtre und Erhard Stiefel.
Mit Photographien von Martine Franck
ISBN 978-3-89581-043-5 | 25 € © Alexander Verlag